Ein Silvestertraum in Dänemark

Ihr träumt von einem einwöchigen Silvestertrip im Ausland mit Hygge-Gefühl und das für nur 250 Euro?

Dann sollte die Antwort „Dänemark“ lauten. 250 Euro für Übernachtung und Spritkosten haben wir gezahlt. Zusätzlich der Strom und Holzkosten. Die Lebensmittel haben wir aus Deutschland importiert, welche im normalen Alltag auch hätten eingekauft werden müssen. So kann ein Abenteuer gut und günstig sein.

Ein Rückblick auf ein Silvester, das nicht in der Heimat oder auf einer großen Veranstaltung stattfinden sollte.

Unser Haus, welches skandinavischer hätte nicht eingerichtet werden können (IKEA), lag in Oksbøl, einem kleinen Feriendorf, von wo viele Sehenswürdigkeiten und Ausflüge gut zu erreichen sind. Hier könnt ihr einen Blick drauf werfen.

Als ich die eigene Sauna, den Whirlpool und die Wellnessdusche entdeckte, kam die Frage in mir auf, ob ich dieses Haus in den nächsten 7 Tagen überhaupt verlassen möchte?

Da ich aus Erfahrung wusste, dass in skandinavischen Ferienhäusern oft wichtige Küchenutensilien fehlen, wurde ich hier überrascht. Es fehlte absolut nichts. Außer Holz.

Holz für den Kamin, das dem ganzen Haus Wärme verleihen sollte.

Hier ist Achtung geboten, denn 5-7 Holzscheite kosten schnell um die 5 Euro, wenn man nicht aufpasst. Was bei winterlichen Temperaturen teuer werden kann. Ich nenne es dort auch gern die Holzmafia, da die Preise stark variieren. Am günstigsten war es an den angelegten Holz-Automaten.

Der Strand

Wer des Öfteren am Mittelmeer seinen Urlaub verbringt, dem wird es die Sprache verschlagen. Die unendliche Weite hier ist etwas ganz Besonderes.

  • Der Platz, welcher in südlichen Ländern meist nicht vorhanden ist.
  • Der feste Sand, auf dem Autos, statt Strandverkäufer ihre Bahnen ziehen.
  • Die salzige Nordseeluft, die aus 5 km Entfernung die Nase erreicht.
  • Die Dünen entlang des Meeres, die uns Norddeutschen schon fast an Berge erinnern lässt.
  • Die Dünengräser, welche dir immer wieder den Fluss des Windes anzeigen.

Und da ist er wieder. Der Augenblick, den ich im letzten Sommerurlaub das letzte Mal verspürt habe. Der Augenblick, wenn man sich den Weg über die Dünen erkämpft hat, auf der Spitze des Hügels steht und die Augen auf das blaue und weite Meer gerichtet sind. Das Gefühl von Freiheit kommt in mir hoch und meine Gedanken können plötzlich frei fließen.

Da die blaue Farbe des Meeres beruhigend wirkt, bekomme ich sofort ein innerliches, positives Gefühl.

Das nächste Gefühl lässt mich die Düne mit weitauseinandergerissenen Armen den sandigen Weg herunterlaufen, sodass sich meine Füße fast überschlagen.

Dabei ist es egal, ob Winter oder Sommer ist. Denn das Meer ist doch irgendwie immer magisch für die Sinne?

Was wäre ein Dänemark Besuch ohne einen Leuchtturm gesehen zu haben?

Das Wahrzeichen von Blåvand wollten wir uns nicht entgehen lassen.

Der Leuchtturm mit dem unaussprechlichen Namen Blåvandshuk Fyr liegt am westlichsten Punkt Dänemarks. Die 170 Stufen nach oben sollen lohnenswert für einen tollen Ausblick sein. Wir waren allerdings an diesem Tag faul und genossen trotzdem den Blick von der leichten Anhöhe.

Blâvandshuk Fyr

Auf dem Rückweg betrachtete ich immer wieder die hübschen kleinen Häuser mit Reetdach, die in der Landschaft standen wie dahingemalt. Oder bestaunte die gesammelten Briefkästen hier im Land.

Einen Tag in Esbjerg.

Wenn wir schon in der Nähe einer der größten Städte Dänemarks sind, dann wollten wir diese auch begutachten und damit einen Ausflugstag genießen.

Was kann man an nur einem Tag sehen und ist dabei noch lohnenswert?

Unsere Kombination sollte aus Geschichte, Wahrzeichen, Tierbeobachtung , Wellness, Shopping und ein gutes Essen bestehen.

Hört sich viel an für einen Tag?

War es überhaupt nicht, denn so hatten wir ein Tagesprogramm, das keine Langeweile aufkommen ließ und wir nicht hetzen mussten.

Angekommen bei dem Wahrzeichen Esbjergs staunten wir über die eindrucksvollen 9 Meter hohen Figuren direkt am Meer.

Der Mensch am Meer

Diese wurden 1994/95 geschaffen, um Reisende auf See zu begrüßen. Der Name dieses Monuments trägt einen, in meinen Augen, sehr einfallslosen Namen: „Der Mensch am Meer“

Direkt nebenan befindet sich das Fischerei- und Seefahrtsmuseum, welches an der dänischen Geschichte der Fischerei erinnern soll.

Eine große Ausstellung über die Geschichte der Seefahrt könnt ihr hier entdecken. Aber nicht nur das. Viele Aquarien lassen Kinder wie Erwachsene zum kleinen Entdecker werden.

Um die Mittagszeit gibt es im Museum in der Robbenauffangstation im Außenbereich eine Fütterung, welche so interessant ist, dass einen selbst Kälte und Regen nicht davon abhalten können, diese Show bis zum Ende mitzuerleben.

Etwas durchkühlt fuhren wir zur größten Bade- und Schwimmanlage Dänemarks (Svømmestadion Danmark), um uns wieder aufzuwärmen.

Mit Sauna, Whirlpools und 10.000 m² Badespaß wurde uns schnell wieder warm.

Was ist das Beste nach einem Schwimmbadbesuch?

Ich würde behaupten – nein – ich würde es sogar mit einem Ausrufezeichen untermauern, dass das Beste danach eine große und fettreiche Kost ist!!!

Und dieses gab es in der Altstadt von Esbjerg genügend. Dazu noch viele Möglichkeiten zum Shoppen oder um einfach nur durch die Straßen zu schlendern.

Tipp: Mittwochs und samstags könnt ihr euch auf dem Rathausplatz von einem Wochenmarkt begrüßen lassen.

Et voilá – Das war ein wundervoller Tag in Esbjerg.

31.12. 23:55 Uhr

Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt. Die Berliner (Siedegebäck) längst vernascht.

00:00 Uhr, der Himmel wird durch Raketen erleuchtet, sodass wir den Kopf in den Nacken legen und noch nicht mal zum trinken des Sekts den Kopf wieder runternehmen können. So schön erleuchtet ist der Nachthimmel jetzt.

Wie feiert man eigentlich Silvester in Dänemark?

Mit Berlinern schon mal nicht, das ist klar. Welche Tradition gibt es hier?

Am 31.12. um 23:55 Uhr steigt ihr auf einen Stuhl. In der einen Hand ein Glas Sekt, in der anderen Hand ein Stück „Kransekage“ (süßes Marzipangebäck) und um 00:00 Uhr springt ihr vom Stuhl ins neue Jahr.

Es klingt für uns vielleicht ein wenig verrückt. Aus meiner Sicht hört es sich nach verdammt viel Spaß an. Und dabei in einer Hand Alkohol, in der anderen Hand etwas zum Essen halten – das bekommt von mir immer die größte Zustimmung.

Ein geschichtlicher Ausflug , welcher an einen anderen Planeten erinnert.

Die Tirpitz-Stellung war unser nächster Ausflug um Geschichte und Landschaft zu vereinen.

Die 6 Meter unter der Erde liegende Bunkeranlage aus dem zweiten Weltkrieg befindet sich bei Blåvand. Der Bau begann 1945 und wurde nie ganz fertig gestellt. Trotzdem beeindruckte uns die phantastische Architektur und war ein einzigartiges Erlebnis.

Auch wenn ich mir zum perfekten Silvesterurlaub Schnee dazu gewünscht hätte, hat die Landschaft und die Sonne mit den überdeckenden, schleierhaften Wolken es wieder wett gemacht.

Wenn ihr ein Silvester unter Palmen, einem Aloha-Spirit oder berauschende Partys sucht, dann seid ihr hier falsch. Dafür findet ihr in Dänemark einen hyggeligen Urlaub. Die Dänen verstehen unter dem Wort Hygge ein Gefühl, welches vergleichbar ist, wenn ihr in eine leuchtende Kerze oder den flackernden Kamin schaut. Ein Gefühl von Gemütlichkeit, welches euch in diesem Land zum Träumen und entspannenden Beisammensein einlädt.

Bewegen

Das Jump House „City Jump“ in Varde, lässt eure Kilos und Sorgen schmelzen.

Hören

Das Knistern des Kamins und der Sauna lassen euch entspannen.

Sehen

Typische Landschaften, durchzogen mit Dünen, Heiden und Mooren werden euch begeistern.

Fühlen

Hygge, dem Wohlgefühl mit dem ihr dem winterlichen Flair nicht entkommen könnt.

Schmecken

Das kunstvoll belegte gute Butterbrot, auch Smörrebröd genannt, schmeckt mit Sicherheit jedem.

Tak Dänemark,

eure Annika

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