Ich schreibe über Stressabbau und über das Glück im Leben. Warum schreibe ich jetzt über den Darm? Und warum soll er uns glücklich machen?
Natürlich macht es uns glücklich, wenn wir tagelang nicht aufs Klo konnten und wir endlich das befreiende Gefühl unter der Kloschüssel spüren. Auch zaubert uns ein entweichendes Lüftchen oft ein Grinsen und dem Gegenüber ein Rümpfen ins Gesicht und kann uns glücklich machen.
Allerdings soll es nicht darum gehen.
Viele Menschen haben bei dem Wort Darm aber genau diese Dinge im Kopf und das war´s.
Ich möchte euch zeigen und beweisen, dass unser Darm so viel mehr kann als nur unsere Nahrung zu verdauen und uns sogar glücklich machen kann, wenn wir ihm mehr Beachtung schenken.
Glück über den Darm, wie geht das?
Dass unser Darm bei Stress und Sorgen anderes reagiert, haben vermutlich die meisten von euch schon festgestellt. Wenn ihr zum Beispiel verliebt seid, dann habt ihr auch die Schmetterlinge im Bauch schon mal gespürt? Die Verbindung zwischen Psyche und Darm sind schon längst belegt und wissenschaftlich bewiesen.
Die große Überraschung, welche ihr vielleicht noch nicht wisst ist und ich euch erzählen möchte ist:
Dass euer Darm sogar klüger ist als euer Hund
Als Beweis und Bestätigung hier ein paar Zahlen:
- Unser Bauchgehirn hat etwa 100 bis 200 Millionen Nervenzellen.
- Euer Hund hat zum Vergleich in der Hirnrinde etwa 160 Millionen Nervenzellen sitzen.
Diese Nervenzellen in unserem Darm arbeiten über die Darm-Hirn-Achse mit unserem Kopf zusammen.
Das sollten wir nutzen um glücklicher zu werden, denn 90 Prozent unseres Serotonins (unser geliebtes Glückshormon) wird im Darm gebildet.
Das Serotonin können wir nicht direkt an das Gehirn weitergeben, aber es beeinflusst auch unseren Kopf, über die genannte Darm-Hirn-Achse. Dieses Resultat erkennen wir am besten an der „Snickers-Werbung“, wo wir merken, dass es unsere Stimmungsschwankungen deutlich beeinflussen kann.
Was also können wir tun um nicht zur „Diva“, sondern zum Glückshormon-Jäger zu werden?
Ein gutes Microbiom, lautet die Antwort.
Dieses Microbiom in unserem Darm ist nicht nur wichtig für das Glückshormon, sondern auch für unsere Gesundheit. Und wenn wir gesund sind, sind wir automatisch glücklicher, als wenn wir krank sind. Logisch.
Wer immer wieder erkältet ist, kann auch einen Blick auf seinem Darm richten, wo unser Microbiom evtl. aus dem Takt gekommen ist.
Denn 80 % der Immunzellen befinden sich im Darm.
Was bringt unser Microbiom ins Schwanken?
Chronischer Stress bringt das Microbiom durcheinander, denn dieser löst das Hormon Cortisol vermehrt in unserem Körper aus und dieses greift unser Microbiom an. Das hat dann fatale Auswirkungen auf unser Immunsystem, der Psyche und den Darm.
Ängste, Probleme und Sorgen lassen die Serotoninbildung (das Glückshormon) auch auf ein Minimum senken und dies spüren wir spätestens wenn unsere Laune sich im Keller befindet.
Natürlich können wir auch chemisch unseren Darm verärgern und angreifen, in dem wir frühzeitig Ass, Ibuprofen oder Antibiotikum einnehmen.
Wie können wir unserem Darm in die richtige Richtung lenken, um Glücksgefühle zu bekommen?
Unterstützt euren Darm und euer Glück, indem ihr genügend Schlaf bekommt, Stress abbaut, euch viele Ballaststoffe über die Nahrung liefert (Vollkornprodukte und Nüsse) und wie wir es immer wieder lesen können: das Gemüse und Obst mit auf dem Speiseplan steht.
Da der Stress an erster Stelle steht um euch die wohligen Gefühle zu nehmen, solltet ihr das schlechte Cortisol bekämpfen, indem Ihr Stress abbaut. Dieses kann euch mit z.B. Autogenem Training und Meditation gelingen oder einfach regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft, denn diese so belanglosen Spaziergängen können bewiesenermaßen wie ein leichtes Antidepressivum auf euch wirken.
Wie wir außerdem noch Glückshormone aufbauen können, kannst du hier lesen.
Einfacher gesagt:
Da euer Darm so intelligent ist wie euer Hund, solltet ihr ihm die gleiche Beachtung und liebvolle Zuneigung schenken, wie ihr es bei eurem Vierbeiner auch macht:
- Gebt ihm ein sorgenfreies Zuhause
- Gebt ihm gutes Essen
- Lasst ihn an die frische Luft
- Geht Spazieren
Und vielleicht ein paar Streicheleinheiten vor dem erholsamen Schlaf, damit eure Glücksgefühle steigen und Stresshormone sinken können.
Mit Blick nach unten auf mein neues Haustier grüße ich euch,
eure Annika
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