Verfluchte Angst! 4 schnelle Tricks gegen Ängste.

Gefällt dir der Gedanke ohne Angst zu leben?

  • Jeder von uns hat irgendwelche Ängste.
  • Jeder geht damit anders um.
  • Jeder möchte sie einfach loswerden.

Mein psychologisch-halbgebildetes Gehirn suggeriert mir öfter, das Angst mein zweiter Vorname ist. Aus diesem Grund habe ich die besten Strategien rausgesucht, damit der Name Angst in meinem Leben keine große Beachtung mehr bekommt.

Viele versuchen ihre Ängste zu verdrängen, zu unterdrücken und kämpfen mit ihnen, bis der Arzt kommt oder kommen muss.

Dabei müssen wir wissen, dass Angst wie ein Virus in unserem Kopf ist.

  • Diesen Virus müssen wir erst akzeptieren.
  • Er darf da sein.
  • Er darf uns aber nicht kontrollieren.

Die Angst hilft uns in vielen Situationen, nichts Falsches oder Lebensbedrohliches zu tun. Wie beim Lernen Fahrrad zu fahren. Wir haben Angst vor dem Fallen und das ist gut so, denn sonst würden wir uns bei den ersten Versuchen wahrscheinlich alle Knochen brechen.

Nun sind wir mittlerweile schon sehr gefestigt und erprobt mit dem Rad zu fahren. Warum ist dann die Angst immer noch da?

In vielen Lebenssituationen wie zum Beispiel:

  • Angst vor Menschenmengen
  • Angst vor Spinnen
  • Angst vor Hunden oder Katzen
  • Angst vor Zahnarztterminen
  • Angst vor spiegelglatten Straßen
  • Angst vor Prüfungen
  • Angst vor Krankheiten
  • Angst vor Flugreisen
  • Angst vor Corona
  • und vieles mehr

Ein wichtiger Punkt muss uns bewusst werden:

Beim Rad fahren haben wir den Lenker in der Hand und die Angst darf ruhig auf dem Gepäckträger sitzen und mitfahren.

Aber sie darf nie von hinten durch unsere Arme hindurch, in das Lenkrad hineingreifen. Denn so würden wir das Gleichgewicht verlieren und fallen.

Viele Lebenssituationen meiden wir längst, weil wir Angst vor ihnen haben.

  • Platzangst – wir vermeiden enge Räume
  • Angst vor Prüfungen – wir scheuen uns vor einer Aufgabe
  • Angst vor Flugreisen – wir buchen keinen Urlaub
  • Angst vor Spinnen – wir meiden Wälder
  • Angst vor spiegelgatten Straßen – wir fahren im Winter kein Auto

Es schränkt uns allerdings in unserer Lebensqualität ein.

Egal welche Ängste ihr habt, macht euch in der jeweiligen Situation bewusst, dass es ok ist Angst zu haben. Akzeptiert es und DANN dreht ihr euch um, schaut nach hinten zum Gepäckträger und sagt der Angst, dass sie nicht die Kontrolle hat.

Denn ihr lenkt das Fahrrad.

Was ist aber, wenn trotzdem die Nervosität aufsteigt, das Herz anfängt zu rasen, die Pupillen sich weiten und die Hände anfangen zu kleben?

4 Tricks gegen Ängste

1. Die Atmung

Die richtige Atmung um euch zu beruhigen sieht folgendermaßen aus:

  • 4 Sekunden tief in den Bauch atmen und 5 Sekunden langsam ausatmen.

Wenn es euch schwer fällt so langsam auszuatmen, legt die Zeigefinger leicht auf die Ohren und atmet mit einem Summen aus. Das Geräusch hilft dabei länger auszuatmen und die Konzentration liegt auf dem Summen.

Damit täuscht ihr eurem Körper eine Entspannung vor und seid danach automatisch ruhiger, entspannter, das Herzklopfen reguliert sich und ihr könnt klarer denken.

2. Die richtige Frage

Fragt euch, ob es sich im jetzigen Moment wirklich um eine lebensbedrohliche Situation handelt:

  • Kommt ein LKW auf mich zugefahren und ich stecke mit dem Schuh am Boden fest?
  • Steht ein Tiger neben mir, der hungrig und bösartig aussieht?
  • Stehe ich auf einem gruseligen Friedhof mit Kuscheltieren, die mir nicht Gutes wollen?

Diese oder andere Fragen bringen euch nach ein paar Sekunden ins Hier und Jetzt. Sie zeigen euch, dass die Situation wirklich dramatischer sein könnte und eure reale Angst verfliegt.

3. Gedanken verlagern

Vorweg müssen wir wissen:

Unser Gehirn kann nicht von realen Bildern und unseren selbst ausgemalten Bildern unterscheiden.

Im Klartext heißt das, desto öfter wir uns ausmalen, wie eine Situation aussieht oder passieren wird, zum Beispiel der enge Raum oder Fahrstuhl löst bei mir Schwindel und Herzrasen aus, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit das es „wirklich“ eintrifft.

Beispiele:

  • Beim Gedanken an das Bett am Abend -> ich werde nicht einschlafen können
  • Beim Gedanken an den Flug -> Ich werde in Panik geraten und nicht mehr klar denken können.
  • Beim Gedanken an den Zahnarzttermin -> Ich werde nervös und vielleicht sogar ohnmächtig.
  • Beim Gedanken an das Vorsprechen vor vielen Menschen -> Ich werde stottern und erröten.
  • Beim Gedanken an die Geburt -> Ich werde es nicht schaffen und keine Kraft mehr haben.

Diesen Kreislauf müssen wir einfach lernen zu durchbrechen, damit wir unserem Kopf nicht mit falschen Bildern füttern.

Aber wie?

Stopp rufen.

Hört sich banal an. Ist es auch. Aber es wirkt.

Unrealistische und negative Gedanken, die in der Zukunft spielen machen es nur schlimmer, das wissen wir jetzt.

Es ist leider oft sehr schwer von diesen Gedanken loszulassen.

Wenn ich euch jetzt sage: „Denkt bitte jetzt nicht an ein gelbes Auto“, dann werdet ihr mit Sicherheit jetzt an ein gelbes Auto denken.

Ja genau, jetzt bitte nicht an ein gelbes Auto denken.

Schwierig oder?

Gelbes Auto.

Ok, ich höre jetzt damit auf.

Aus diesem Grund, mit dem gelben Auto (Sorry), dachte ich jahrelang, man kann diese Gedanken nicht steuern. Doch es geht.

Wenn ihr euch dabei erwischt, dass die Gedanken wieder in eurer vermeidlich, schrecklichen Situation liegen, ruft ihr innerlich ganz laut „Stopp“.

Sofort nach dem Stopp – Ruf, denkt ihr an etwas Schönes, Glückliches oder für euch Beruhigendes.

Das kann vieles sein und ist ganz individuell.

Beispiele:

  • An unser Haustier, wie wir es streicheln.
  • Wie wir ins Meer eintauchen und das Salz auf den Lippen schmecken.
  • An den Sonnenuntergang, den wir mit einer liebenden Person betrachtet haben.

Durch dieses Stopp rufen und das Gedankenverlagern, sind die negativen Impulse gestoppt und kurzzeitig verschwunden. Dadurch gebt ihr eurem Gehirn keine falschen Bilder für die Zukunft. Die Momente der Angst werden dadurch weniger und in der jeweiligen Situation eurer Ängste wird es sich immer besser anfühlen.

Tipp: Aus diesem Grund ist es auch so wichtig zu kontrollieren welche Bilder ihr eurem Gehirn im Alltag durch den Medienkonsum gebt. Mehr dazu könnt ihr hier lesen.

4. Das Antivirenprogramm

Wir können mit einem einfachen Virenprogramm unsere Gedanken ändern und in die richtige Bahn lenken, sodass wir vor weitern Viren geschützt sind.

Wie oben schon geschrieben, verbinden wir Gegenstände mit falschen Gedanken:

  • Bett = nicht schlafen

An einem Selbstversuch möchte ich dir zeigen, wie wir es ändern können:

Schnipse nun dreimal mit den Fingern und gleichzeitig stellst du dir vor deinem inneren Auge Wasser vor. Das kann ein Eimer mit Wasser sein, plätscherndes Wasser oder Regentropfen.

Dieses wiederholst du fünf mal.

Nach dieser Wiederholung schnipse nun mit den Fingern und versuche NICHT an Wasser zu denken. Schwierig, oder?

Dabei haben wir es nur fünfmal in unserem Leben praktiziert und gedacht.

In wie vielen Situationen denken oder dachten wir schon viel öfter über eine Situation nach?

Beispiel:

  • Beim Anblick einer Spinne = ist die ekelig = Gänsehaut

Diese Denkweise nennt sich im Fachjargon „Ankern“ und kommt aus dem NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren)

Nun haben wir die Macht und das Wissen und können unsere Gedanken umprogrammieren und mit dem Antivirenprogramm, die Verbindungen ersetzen. Im Fachjargon nennt es sich Reframen.

Wir können es beeinflussen und sind nicht länger Opfer.

Probiere es aus:

Stelle dich selbstbewusst hin:

  • Kopf nach oben
  • Schultern nach unten
  • Brust raus
  • glaube an dich

Diese selbstbewusste Haltung unterstützt deine neuen Gedanken.

Anschließend male dir die Situation so aus, wie es für dich optimal (ohne Ängste) laufen wird und du dabei ruhig und gelassen bist. Dazu schnipse jetzt mit den Fingern.

Diese Verbindung: Gelassene Situation / keine Angst / Schnipsen, wird sich dein Gehirn merken, sprich Ankern. Desto öfter du es durchführst, ob es zu Hause, im Auto oder beim Spaziergang ist, umso stärker prägt es sich ein.

Bei der nächsten realen Situation musst du nur noch Schnipsen und das Antivirenprogramm bekämpft die ängstlichen Viren und lässt dich ruhiger und entspannter in die Situation gehen.

Tipp: Das Schnipsen kannst du durch alles Mögliche ersetzen.

  • Daumen drücken
  • Finger aneinander pressen
  • Ein V mit Zeigefinger und Mittlerfingern formen

Aus dem Grund, dass andere es womöglich komisch finden, wenn du kurz vor einer Hängebrücke mit den Fingern schnipst.

Ich hoffe, ich kann euch mit diesen Tricks durch ein paar Ängste helfen, damit ihr stressfreier euren Alltag genießen und dadurch frei leben könnt.

Letztendlich wissen wir tief im Inneren, dass die andere Seite von Angst Freiheit ist.

Marilyn Ferguson

Mit einem Update im Kopf und einem Schnipsen aus dem viel zu engen Fahrstuhl grüße ich euch,

eure Annika

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